Zahlt sich ein Doktortitel finanziell aus?

Dass sie nach dem Bachelor noch einen Master machen wollen, ist für die meisten Studenten von vornherein klar. Doch was kommt danach? Der Sprung ins Berufsleben oder doch lieber eine Promotion? Keine einfache Entscheidung, denn ein Promotionsstudium ist hart, langwierig und nicht zuletzt auch teuer. Im Schnitt dauert es ganze 5 Jahre und kostet 60.000 Euro – und das bei einer Abbrecherquote von 40 bis 50 Prozent. Daher fragen sich viele Studenten zu Recht, ob sie dieses Risiko wirklich eingehen wollen und ob es sich überhaupt lohnt. Neben einem klangvollen Doktortitel, der dazugehörigen Anerkennung und dem vielen angehäuften Wissen ist dabei natürlich vor allem eines interessant: Der zukünftige Lohn! Wir haben nachgesehen, ob und für wen sich die Promotion finanziell auszahlt.

Zahlt sich ein Doktortitel finanziell aus?

Starke Zugewinne durch Doktortitel beim Gehalt zu erwarten

Die gute Nachricht zuerst: Ja, eine Promotion führt tatsächlich zu einem höheren Einkommen! Tatsächlich sind in allen Fachbereichen höhere Löhne zu verzeichnen, wenn ihr einen Doktortitel besitzt. Wie viel höher das durchschnittliche Einkommen aber ist, hängt sehr stark vom studierten Fach und vom angestrebten Berufsfeld ab.

Laut der Seite textundwissenschaft.de profitieren Juristen am meisten: Diese verdienen nach einer erfolgreichen Promotion rund 40% mehr. Auch in der Pharma- und Chemiebranche ist ein Doktortitel ein echter Karrierebooster – Pharmareferenten etwa können mit einer Promotion etwa 26 % mehr Gehalt erwarten. Weitere Berufsfelder, in denen sich eine Promotion besonders lohnt, sind Ingenieure, Controller und IT-Consultants sowie sämtliche Branchen, in denen Forschung und Entwicklung stark vertreten sind. Auch der Bankensektor dankt eine Promotion mit einem deutlich erhöhten Einkommen. Weitere Infos gibt es unter: https://www.textundwissenschaft.de/2019/01/hoeheres-gehalt-mit-promotion-und-doktortitel/.

Geistes- und Sozialwissenschaften: Der Doktortitel bleibt eine Frage der Abwägung

In den Geistes- und Sozialwissenschaften sind die Zugewinne durch eine Promotion leider weniger stark und betragen teilweise nur wenige Prozent. Im Gegenteil: Manchmal kann eine Promotion sogar zum Hindernis werden, weil Absagen wegen Überqualifikation drohen! Hier ist es ratsam, sich genau über die Anforderungen für den angestrebten Beruf zu informieren. Für Lehramtsstudenten beispielsweise ist ein Doktortitel praktisch nutzlos, für eine Karriere in der Wissenschaft oder an der Uni aber unerlässlich. Auch in der freien Wirtschaft kann ein Doktortitel durchaus zum Wettbewerbsvorteil werden, vor allem in Kombination mit Auslandserfahrung und Praktika.

Fazit: Meistens mehr Lohn durch eine Promotion

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich eine Promotion in den meisten Fällen lohnt. Grade in der Privatwirtschaft sind deutlich höhere Gehälter zu erwarten, wenn ein Doktortitel im Lebenslauf auftaucht. Hier amortisieren sich die Kosten und die fehlender Gehälter aus der langen Promotionsphase meistens recht schnell. Anders sieht es aus bei Berufen in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Vor allem wer in öffentlichen Einrichtungen arbeitet, kann leider kaum eine entsprechend gerechtfertigte Lohnsteigerung erwarten. Hier gilt es dann aus finanzieller Sicht abzuwägen, ob sich ein Doktortitel überhaupt lohnt.