Nach dem Abitur steht für viele Abiturienten eine wichtige Frage für die Planung der nächsten Jahre an: Soll es ein Studium oder eine Ausbildung werden? Manchen mag die Entscheidung ganz leicht fallen und vielleicht hast auch du schon einen konkreten Plan im Kopf. Es kann aber immer Sinn machen, sich mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten intensiv auseinander zu setzen. In diesem Artikel wollen wir daher einen Blick auf die Vorteile eines Studiums, die Vorteile einer Ausbildung und das duale Studium als Mittelweg werfen. Die Entscheidung, was am besten zu dir passt, kann dir dieser Text leider nicht abnehmen, aber vielleicht kannst du dir mit der Hilfestellung leichter eine eigene Meinung bilden. Also lass uns einsteigen in ein paar der vielen Möglichkeiten nach dem Abitur.
Die Vorteile eines Studiums im Überblick
Ein Studium gilt normalerweise als der sichere Weg zu besseren beruflichen Perspektiven. Das liegt vor allem an dem tiefergehenden theoretischen Wissen, das sich Studenten über Jahre aneignen. Wer Bachelor und Master abschließt hat schnell mal 10 Fachsemester in Vollzeit auf einem Themengebiet angehäuft. Das schätzen viele Unternehmen und wollen sich dieses Expertenwissen sichern. Mit einem Studium gilt der Zugang zu Führungspositionen und besseren Gehälter als wahrscheinlicher und das belegen auch viele Zahlen.
Auch die soziale Komponente sollte nicht unterschätzt werden. In der Ausgestaltung des Studiums bestehen eine Menge Freiheiten. Anwesenheitspflicht gibt es normalerweise nicht und das Lernen ist zum großen Teil selbst organisiert. Das eröffnet viele Möglichkeiten, die Studenten gerne für geselliges Miteinander auch unter der Woche nutzen. Das Studentenleben wird von vielen Studenten auch rückblickend als eine prägende Zeit gesehen, die von Freiheit und Selbstverwirklichung bestimmt ist. Außerdem ist auch ein Auslandssemester machbar, was häufig nochmal neue Perspektiven eröffnet.
Wer also sein Wissen in einem Themengebiet vertiefen will, sich gute Berufsaussichten sichern möchte und dabei auch noch genügend Zeit zur Selbstfindung haben möchte ohne direkt ins Berufsleben zu starten, der wird mit der Entscheidung für ein Studium vermutlich glücklich werden.
Was spricht für eine Ausbildung?
Auch eine Ausbildung ist eine spannende Option nach dem Abitur. Vor allem steigst du direkt ins Berufsleben ein und kannst direkt mit dem Geld verdienen loslegen. Wer also mehr Lust auf etwas Praktisches hat, der kann mit einer Ausbildung sicherlich mehr anfangen.
Mit einer Ausbildung oder Lehre wird man wohl auf lange Sicht eher eine Fachkraft in seiner gewählten Nische werden. Wer später vielleicht noch woanders arbeiten möchte oder auch höher aufsteigen möchte in einem (vor allem größeren) Unternehmen, der kann später ggf. noch ein Studium ergänzen. Das ist ja auch berufsbegleitend machbar.
Viel hängt bei der Ausbildung allerdings vom gewählten Job und auch vom gewählten Unternehmen ab. Wer da die richtige Kombination erwischt, der wird es sicherlich sehr weit bringen können, denn vor allem innerhalb des eigenen Unternehmens sind viele Wege nach oben geöffnet. Wer hier aber Pech hat, der wird sicherlich schnell einen Wechsel in Betracht ziehen. Eine Ausbildung ist ein stückweit halt auch eine persönliche Sache.
Um diesen Effekt auszugleichen, könnt ihr aber auch Programme mit einer allgemeinen Ausbildung suchen. Spannend sind daher Programme, bei denen ihr eine allgemeine Ausbildung erhaltet und in verschiedene Betriebe reinschauen könnt. Das macht euch deutlich unabhängiger. Achtet nur darauf, dass ihr auch von der IHK oder anderen vergleichbaren Stellen zertifizierte Ausbildungen auswählt, damit die Anerkennung der Ausbildung auf jeden Fall gewährleistet ist.
Duales Studium als Mittelweg
Ein Mittelweg zwischen den beiden vorgestellten Wegen stellt das duale Studium dar. Hier wechseln sich Studienzeiten und Praxiszeiten ab und so bekommt ihr hoffentlich das Beste aus beiden Welten. Charmant ist, dass ihr hier auch während des Studiums Geld verdient und das meistens auch über dem Niveau einer Ausbildung. Das macht die Sache attraktiv.
Allerdings sind duale Studiengänge häufig mit einer hohen Belastung verbunden, denn sowohl beim Lernen als auch bei der Arbeit gibt es oft nur ein begrenztes Verständnis der Sachverhalte der jeweils anderen Seite. Das führt häufig dazu, dass ihr als dualer Student praktisch immer mit dem einen oder anderen beschäftigt seid. Semesterferien oder richtigen Urlaub bekommt ihr nur selten während des dualen Studiums. Dafür seid ihr nach dem Abschluss bestens auf das Berufsleben vorbereitet, denn ihr bringt sowohl fachliches als auch praktisches Wissen mit in den nächsten Job ein und das sollte euch einen Vorteil verschaffen.
Fazit: Es gibt nicht DEN einen Weg
Nach dem Abitur stehen euch viele Wege offen. Wer denkt, dass es nur DEN einen Weg gibt, der irrt sich meistens. Es ist natürlich gut, wenn ihr eigene Vorstellung habt und diese auch endlich in die Tat umsetzen wollt, aber ob der angedachte Weg auch wirklich zu euch passt, müsst ihr meistens erst rausfinden. Studium, Ausbildung und duales Studium sind verschiedene Wege in den Job und hoffentlich konnten wir euch ein paar Eindrücke vermitteln, was euch jeweils erwarten würde und wo die Vorteile liegen. Doch wie so oft im Leben heißt es eine Entscheidung zu treffen, mit der ihr euch wohlfühlt. Falls der Weg dann doch nicht passen sollte, ist ja nix in Stein gemeißelt und Anpassungen lassen sich auch später wieder vornehmen.