Ich neige ja ab und an dazu, mir einfach teilweise viel zu viele Gedanken um irgendetwas zu machen. In diesem Fall, denke ich, sind sie aber berechtigt. Mir stellt sich einfach die Frage: Welchen Stellenwert nimmt der Job heute für den einzelnen Menschen ein? Ist es etwas, das Spaß macht? Ist es vielleicht eine Berufung? Oder einfach nur Arbeit, die erledigt werden muss?
Warum sich mir diese Fragen stellen? Ganz einfach. Für mich ist meine Arbeit nicht nur etwas das ich tue um Geld zu verdienen. Meine Arbeit bedeutet mir mehr. Klar, das könnte man damit abtun, das ich selbständig bin etc. Aber darum geht es nicht. Ich habe einfach Spaß an dem, was ich tue. Ich finde es irre spannend, immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt zu werden. Und ich liebe es auf das zurück zu blicken, was ich bereits erreicht habe.
Gucke ich mir aber mein Umfeld an, scheinen immer weniger Leute so zu denken. Unter meinen Schreibern gibt es beispielsweise ein paar, die jedes kleine bisschen Mehrarbeit scheuen. Texte werden nach dem Schreiben nicht noch einmal durchgelesen, Fakten werden nicht gegen geprüft und auch die Recherchen belaufen sich nur auf ein Minimum. Das ist etwas, was ich absolut nicht verstehe. Diese Leute scheinen nur das Geld zu sehen, was sie Monat für Monat bekommen – alles, was drum herum passiert, ist ihnen egal. Und ich versuche sie gerade krampfhaft umzubiegen, denn es ist schwer Schreiber zu bekommen. Also versuche ich weiter mit denen, die ich schon habe, zu arbeiten. Das ist sehr zeitaufwendig und kostet eine Menge Nerven.
Aber nicht nur bei mir sehe ich es, auch bei anderen Firmen, wo ich mal genauer hinschauen kann, gibt es viele dieser Menschen. Sie machen brav ihren 9 to 5 Job, gucke dabei aber nicht einmal nach links oder rechts. Stehen unliebsame Aufgaben an, arbeiten sie im Schneckentempo und drücken sich, wo sie nur können. Es werden Fehler ohne Ende gemacht, für die es dann nur lahme Ausreden gibt.
Wie kann man sich in der heutigen Zeit nur so eine Einstellung leisten? Bei den hohen Arbeitslosenzahlen gibt es schließlich genug, die für den eigenen Job Schlange stehen. Verdrängt man das? Oder ist es mittlerweile normal, das weder Ehrgeiz noch Einsatz gezeigt wird? Vielleicht sind wir, die voller Engagement an die Arbeit gehen und auch kein Wochenende oder Feiertag kennen, ja die Seltsamen? Ich will es nicht hoffen – aber selbst wenn: Ich will mehr machen als nur einen Job! Ich will stolz sein auf jeden Schritt, den ich erreicht habe.
Klingt vielleicht jetzt alles zu dramatisch, aber ab und an bin ich nun mal eine kleine Drama-Queen. Und ab und an gibt es sogar Leute, die meinen Gedanken zu solchen Themen folgen können.