Die Semesterferien sind die Hochsaison für Klausurtermine und Hausarbeiten. Normalerweise zieht es Studierende zu dieser Zeit in großen Scharen Richtung Bibliothek. Doch auch diese bleiben im Lock-Down geschlossen. Natürlich lassen sich heutzutage die meisten Informationen auch im Internet finden, dort allerdings liegen sie versteckt zwischen etlichen nicht-wissenschaftlichen, unseriösen Quellen. Zudem gestaltet sich besonders die Suche nach einem bestimmten Paper oder Buch online oft schwierig, vor allem, da ein Finden der gesuchten Quellen noch lange nicht bedeutet, dass man auch Zugriff auf diese hat. Dieser Artikel liefert dir praktische Tipps für eine ordentliche Literaturrecherche aus dem Homeoffice heraus. Wir beginnen mit der allgemeinen Suche nach passender Literatur und gehen dann darauf ein, wie man Zugriff auf eine spezifische Quelle erlangt.
Allgemeine Literaturrecherche und wissenschaftliche Datenbanken
Zu Beginn einer Literaturrecherche empfiehlt es sich, Literatur-Datenbanken zu benutzen. In diesen sind bei offiziellen Journals veröffentlichte Artikel (Paper) gesammelt, aber auch teilweise Sammelwerke und Fachbücher. Im Gegensatz zu einer allgemeinen Internetrecherche, beschränkst du dich so auf rein wissenschaftliche Quellen. Die Auswahl der Quellen hängt stark von der verwendeten Datenbank ab. Zum einen gibt es fächerübergreifende Datenbanken wie Science Direct, zum anderen gibt es spezifische Datenbanken wie Pubmed, dass sich auf medizinische und psychologische Studien beschränkt. Was auch immer du also studierst, suche einfach nach „Literatur Datenbank für *Studiengang einfügen*“ und du wirst findig. Zu den meisten Datenbanken gibt es zudem ein Äquivalent, dass sich nur auf deutschsprachige Publikationen fokussiert.
Tipps zur Suche in Datenbanken – Suchoperatoren richtig nutzen
Doch selbst die spezifischsten Datenbanken verfügen meist über mehrere tausend Quellen. Wie also findest du diejenigen, die für dein Thema relevant sind? Hier ist es sinnvoll, ein paar Tricks für die Eingabe im Suchfeld zu kennen. Nehmen wir an dein Thema ist „Achtsamkeit“ (engl: Mindfulness). Würdest du direkt nach Mindfulness suchen, blieben dir beispielsweise alle Artikel verborgen, in denen das nur das adjektiv mindful auftaucht. Dies kannst du mit sogenannten trunkieren verhindern. Damit ist gemeint, ein Sternchen (*) hinter den Wortstamm zu setzen (mindful*). Damit suchst du dann nach allen Wörtern, in denen der Wortstamm vorkommt, unabhängig davon wie es weitergeht (mindful, mindfully, mindfullness…). Dieselbe Technik kannst du auch anwenden, um das Problem unterschiedlicher Schreibweisen zu lösen: Mit Mikro*on werden dir gleichermaßen Ergebnisse mit „f“ und „ph“ angezeigt. Weitere sinnvolle Hilfen zur Navigation in Datenbanken sind die Operatoren AND, OR und NOT. Wenn du and (oder das Pluszeichen) benutzt, werden dir nur Ergebnisse angezeigt, bei denen BEIDE Suchbegriffe auftauchen. Ist dein Thema „Achtsamkeit & Lebenszufriedenheit (engl: life satisfaction) findest du mit mindful* AND life satisfaction alle Quellen, in denen sowohl der Wortstamm „mindful“ als auch das Wort „life satisfaction“ drin vorkommt. Nun ließe sich leider „Lebenszufriedenheit“ auch mit well-being oder happiness übersetzen. Damit du auch Quellen mit diesen Begriffen findest kannst du OR benutzen (mindful* AND life satisfaction OR well-being OR happiness). Möchtest du keine Quellen angezeigt bekommen, die einen bestimmten Begriff enthalten, kannst du NOT (oder das Minuszeichen) verwenden. Beispielsweise kannst du ans Ende des vorherigen Beispiels noch NOT meditation setzen, um direkt alle Ergebnisse auszuschließen, in denen Meditation auftaucht. Mit der Phrasensuche kannst du gezielt nach bestimmten Wortkombinationen suchen, indem du diese in Anführungszeichen setzt („mindfulness increases life satisfaction“). Dann werden dir nur Ergebnisse angezeigt, in denen diese Phrase eins zu eins vorkommt.
Wann ist eine Quelle auch aussagekräftig und zuverlässig?
Doch woher weißt du, ob eine Quelle relevant ist oder eher vernachlässigt werden kann? Ein gutes Indiz hierfür ist die Zitationsanzahl, die auf dem meisten Datenbanken angezeigt wird. Je öfter eine Quelle zitiert wurde, desto wichtiger ist sie in den meisten Fällen. Sobald du eine gute Quelle gefunden hast, kannst du dir anschauen, welche anderen Arbeiten dort drin häufig zitiert werden. Diese sogenannten Key References kannst du dann als nächstes lesen und immer so weiter machen, bis du genug Informationen gesammelt hast. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Google Scholar. Google Scholar ist eine Suchmaschine für wissenschaftliche Artikel und bietet die größtmögliche Auswahl an Quellen. Findest du etwas nicht bei Scholar, wird es auch nicht in einer spezifischen Datenbank sein. Dennoch solltest du die Literaturrecherche nicht mit Scholar beginnen, da die riesige Datenmenge es unmöglich macht, sich einen adäquaten Überblick über sein Themengebiet zu verschaffen. Hast du allerdings bereits erste Quellen, bietet Scholar mit „zitiert von“ und „ähnliche Artikel“ gute Funktionen, um weitere Literatur zu finden.
Wie kriege ich einen bestimmten Artikel?
Leider sind nur wenige wissenschaftliche Quellen für alle frei verfügbar. Mit Hilfe eines VPN-Tunnels kannst du von Zuhause auf das Uni-Netzwerk zugreifen. Deine Universität hat meist Zugriff auf eine Vielzahl von Quellen. Zusätzlich haben die meisten Universitäten eine eigene Suchmaschine, mit der du alle Quellen finden kannst, auf die deine Uni Zugriff hat, unabhängig von der Datenbank. Doch was bleibt einem zu tun, wenn man eine bestimmte Quelle benötigt, die nicht dazu gehört? Zunächst kannst du es bei Research Gate versuchen, einer Art Social Media für Wissenschaftler. Da kannst du die Autoren direkt anschreiben und höflich darum bitten, dir Zugriff auf ihre Arbeit zu gewähren. Dies klappt ziemlich oft, da die Autoren ja auch möchten, dass ihre Werke gelesen werden. Eine andere Option ist Online-Fernleihe von anderen Universitäten. Apropos andere Universitäten: Wenn ihr Freunde oder Bekannte habt, die an anderen Hochschulen studieren oder arbeiten, fragt sie einfach mal, ob sie über ihren VPN-Tunnel Zugriff auf die euch verwehrten Quellen haben. Sollte auch das nicht funktionieren, könnt ihr schauen, ob die Autoren auf ihrer Homepage die gesuchte Arbeit hochgeladen haben (selten der Fall, kommt aber vor). Wenn das alles nichts hilft, müsst ihr leider aufgeben und eine andere Quelle zitieren. Da dies sehr ärgerlich sein kann, überprüft am besten zu Beginn, ob ihr auf all eure Key References zugreifen könnt. Wenn ihr darauf achtet und die hier erwähnten Tipps berücksichtigt, steht einer erfolgreichen Home-Office-Literaturrecherche nichts mehr im Wege.
Hinweis: Dieser Artikel wurde von Ghost&Write zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um Spezialisten im Bereich Ghostwriting, die mit über 200 Fachautoren aus allen Fachrichtungen viele wissenschaftliche Arbeiten unterstützen oder überprüfen können.